Praxisbeispiel: Zertifikatskurs Jugendbildung
Praxisbeispiel: Zertifikatskurs Jugendbildung
Das hier vorgestellte Praxisbeispiel wurde auf Grundlage der sechs Dimensionen der Mediengrundbildung für pädagogische Fachkräfte vorgenommen, die im Rahmen der 7. Initiative "Lernen in der digitalen Gesellschaft" durch einen Expertenkreis erarbeitet wurden.
Inhaltsverzeichnis |
Name
Zertifikatskurs „Medienbildung in der Jugendarbeit“; Link: http://goo.gl/0lVVj
Institution
Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz und medien+bildung.com im Auftrag des Ministeriums für Integration, Familie, Kinder, Jugendliche und Frauen (MIFKJF) Rheinland-Pfalz
Angebotsform
Das Curriculum besteht aus drei eintägigen Modulen und einem zweitägigen Modul. Im vierten Modul kann zwischen zwei Themen gewählt werden (Modul 4.a und 4.b).
Zielgruppe
Fachkräfte der Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz
Dauer der Maßnahme
ünf Tage, über mehrere Wochen
Inhaltsbeschreibung
Der Kurs wird im Rahmen der Pilotphase eines landesweiten Fortbildungskonzepts für die Jugendarbeit angeboten. Nach Ablauf der Pilotphase sollen diejenigen Träger, die eine zertifizierte Fachkraft beschäftigen, im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel eine Förderung für Projekte der Medienbildung beantragen können. Die Förderkriterien werden nach der Pilotphase bekannt gegeben.
Die Themen der Module
1.) Mediatisierte Lebenswelten von Jugendlichen (1-tägig) – Medienentwicklung, Mediennutzung von Jugendlichen, jugendkulturelle Formen und Diversität, Theorien der Medienwirkung, Erprobung der von Jugendlichen bevorzugten digitalen Anwendungen, Projektideen-Workshop für die eigene Jugendarbeit.
2.) Jugendmedienschutz in der Praxis (1-tägig) – rechtliche Grundlagen, aktuelle Diskussion und pädagogische Maßnahmen, Verbraucherschutz, Urheberrecht, Datenschutz, Persönlichkeitsrecht, Mobbing und Cyberbullying, problematische Inhalte, exzessive Nutzung, medienpädagogische Ansätze und Praxisworkshop für die eigene Jugendarbeit.
3.) Aktive Medienarbeit am Projekt (2 Tage) – Ziele und Formen der Medienarbeit, best-practice-Beispiele, Projektideenworkshop, eigene Anwendungen, Entwicklung und Präsentation eigener didaktischer Szenarien, Auswertung und Reflexion des Projektverlaufs, Planung des Wahlmoduls. 4. Wahlmodul (1-tägig), a.) Partizipation mit Hilfe von Medien oder b.) Multiplikatorenschulung zur Ausbildung von Medienscouts (peer-to-peer education).
Wahlmodul 4.a): Partizipation und Dimensionen der Teilhabe, Diskussion aktueller Entwicklungen, das Web 2.0 als Werkzeug der Teilhabe mit praktischer Erprobung einzelner Anwendungen, best-practice-Beispiele, Projektideenworkshop für die eigene Jugendarbeit.
Wahlmodul 4.b): Vorstellung von Peer-to-Peer-Konzepten, Vorstellung Konzept Medienscouts, Ausbildung zum Medienscout-Multiplikator.
Bezug zu den sechs Dimensionen
Die reflexive Auseinandersetzung mit den eigenen Medienerfahrungen ist wesentlicher Bestandteil dieser Ausbildung und kommt in allen Modulen vor, ebenso wie die in Dimension 2 und 6 benannten Fähigkeiten, hier ist besonders Modul 3 hervorzuheben. Die TN sind erfahrene Multiplikator/innen aus der Jugendarbeit. Sie bringen in Form von Peer-to-Peer-Lernen und eigenen Barcamps ihre jeweiligen Erfahrungen mit ein und erweitern damit das Themenspektrum des Kurses erheblich. Ein Transfer des Gelernten in eigene pädagogische Handlungsfelder und die Entwicklung eigener Lernszenarien ist fester Bestandteil der Ausbildung und wird nachhaltig durch die Ankündigung gesetzt, dass Inhaber/innen des Zertifikats zukünftig Fördergelder für Medienprojekte beantragen können. Die Kategorie 3 „Informationskompetenz“ ist nicht Gegenstand des Zertifikatskurses und wird eher marginal behandelt. Sie wird thematisch am intensivsten in Wahlmodul 4b) bearbeitet, weil sie ein zentrales Thema im Konzept „Medienscout“ ist. Kategorie 4 und 5 sind Bestandteil von Modul 1, 2 und 4b).